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Ein Brooks-Fahrradsattel bringt Vorteile mit sich, aber er hat es auch an sich, dass er besondere Pflege benötigt (zumindest, was die Ledersättel angeht – die Cambium-Sättel für Rennräder sind wartungsarm wie gewöhnliche Fahrradsättel auch). Viele potentielle Käufer schrecken davor zurück, weil es so etwas Unvertrautes ist: Ein Fahrradsattel, der Pflege benötigt. Aber davor muss man sich nicht gruseln. Die Pflegehinweise des Ledersattels sind wirklich gut gemeinte Ratschläge – denn nur mit der richtigen Pflege wird dieser Fahrradsattel auch nach einem Jahrzehnt noch zuverlässigen Halt geben. Außerdem hilft die Pflege auch in der Anpassungsphase des Sattels, in der sich der Sattel an die Sitzform des Fahrers anpasst. Und nach diese Anpassungsphase will man den Ledersattel auch nicht mehr missen.

Brooks Sattel Ersatzteile

Zur Pflege eines Brooks-Sattels kann auch dazugehören, dass mal ein Teil (die Spannschraube zum Beispiel) ausgetauscht werden muss. Das ist kein großes Problem – denn wohl nahezu jedes Sattelteil lässt sich bei Brooks nachbestellen. Egal, ob es eine Schraube, eine Feder oder ein Gestell ist – das passende Ersatzteil findet sich im Online-Shop von Brooks: Saddle Parts bei brooksengland.com

Brooks Sattel Pflege

Bei jedem Brooks Ledersattel wird auch die entsprechende „Proofide“ mitgeliefert, die zumindest noch zur Einsitzphase ausreicht

Das Leder eines Brooks-Sattels muss ordentlich behandelt werden. Wie eingangs schon erwähnt, gibt es zwei Gründe dafür.

  1. Zum einen wird das Leder dadurch deutlich langlebiger. Dabei muss man erklären, dass dem hochwertigen Leder natürliche Öle innewohnen, die dafür sorgen, dass das Leder zusammenhält und geschmeidig bleibt. Diese Öle können austrocknen, wenn das Fahrrad oft benutzt wird, wenn der Sattel nass wird (die natürlichen Öle werden dabei ausgewaschen) oder auch, wenn das Fahrrad über viele Jahre unbeachtet stehenbleibt. Dadurch kann das Leder Risse bekommen. Die Behandlung mit Fetten und Ölen schützt das Leder außerdem ein wenig vor der eindringenden Nässe, aber trotzdem sollte man versuchen, dass der Sattel nicht zu viel Wasser abbekommt.
  2. Die Pflege verkürzt die Anpassungsphase oder „Einsitzphase“ des Sattels. Denn durch die Behandlung mit Fetten wird das Leder ein wenig weicher, wodurch es sich der Gesäßform des Fahrers schneller anpasst.

Es gibt verschiedene Methoden und Mittel, die aber oft eher den einen oder den anderen Zweck zum Ziel haben. Viele Methoden, die zum Ziel haben, die Einsitzphase des Sattels zu verkürzen, können den Sattel ruinieren. Die offizielle Pflege-Methode von Brooks stellt sicher, dass der Sattel möglichst lange hält, aber dafür muss man sich als Fahrer gedulden, was die Einsitzphase betrifft.

Der Hersteller Brooks empfiehlt nur ein einziges Mittel: das herstellereigene Sattelfett „Proofide“. Das scheint auch das einzige Mittel zu sein, auf das man sich vollends verlassen kann – alle anderen Mittel scheinen bei manchen Fahrradfahrern zu Problemen zu führen. Trotzdem stellen wir auch jene anderen Methoden im Verlauf dieses Ratgebers vor.

Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Brooks Sattel Pflege Anleitung

Zunächst aber der offizielle Weg, um einen Ledersattel zu pflegen, wie es Brooks vorsieht.

Andere Mittel und Methoden zur Pflege eines Brooks Sattels

Doch darf es wirklich nur Proofide sein? Was ist mit anderen Mitteln, die man sonst für Ledersachen anwendet (wie zum Beispiel zum Imprägnieren von Lederschuhen)? Und auch eine beliebte Frage: Ist es in Ordnung, den Brooks-Sattel im Ofen zu backen, damit er sich schneller anpasst?

Proofide ist ein Lederpflegemittel, das auf natürlichen, pflanzlichen Zutaten basiert. Unter anderem wird Bienenwachs verwendet, was viele Radkundige als wichtige Zutat erachten (→ siehe auch: Leather Saddles bei sheldonbrown.com). Deshalb verwendet man oft auch andere Lederpflegemittel, die Bienenwachs beinhalten. Diese sollten sich jedoch in „fester“ Form befinden (wie Wachs oder Fett).

Flüssige Pflegemittel können schon etwas gefährlicher sein. Solche Lederpflege-Öle lassen sich in größerer Menge verwenden (wer möchte, kann den Sattel darin auch tränken) und können den Sattel dadurch deutlich weicher und anpassungsfähiger machen. Die Einsitzphase wird so verkürzt – doch die Gefahr besteht, dass der Sattel sich zu sehr anpasst. Vor allem, wenn dann auch noch öfters Wasser auf den Sattel kommt, kann er sich verformen, sodass er ruiniert wird.

Tatsache ist, dass Lederpflegemittel bei Hitze schneller vom Leder aufgenommen werden. Man kann den Sattel also beispielsweise in die Sonne legen, damit das Sattelfett schneller und besser in das Leder eindringt. Alternativ kann man den Sattel auch in den Ofen tun. Davon wird aber oft abgeraten, da es dem Sattel schaden kann. Man sollte die Temperatur dabei keineswegs auf über 50° Celsius einstellen.

Brooks Sattel Einstellung

Mit der Zeit nimmt die Spannung des Leders ab. Deshalb rät Brooks dazu, dass man den Sattel auch regelmäßig nachspannen sollte. Jeder Brooks-Sattel sollte eine Spannschraube vorne an der Unterseite des Sattels haben, mit dem sich die Sattelspannung einstellen lässt. Doch sehr viele Erfahrungsberichte raten davon ab – man solle die Finger von dieser Schraube lassen. Es scheint so, als sei die Einstellung der Sattelspannung eine extrem schwierige Angelegenheit, die eine genaue Feinjustierung erfordert. Wir konnten keine genaue Anleitung dazu finden, außer der Angabe des Herstellers, dass man die Schraube immer mit halben Umdrehungen zudrehen sollte.

Vorsicht bei der vorderen Spannschraube des Brooks Sattels – diese sollte nur vorsichtig in Schritten von halben Umdrehungen angepasst werden

Eine sehr viel verlässlichere Methode scheint darin zu bestehen, dass man Lochungen an den Seiten des Sattels benutzt, um das Leder anzuspannen.

Die meisten Brooks Sättel haben Lochungen für Schnüre an den Seiten, mit einer Schleife wird die Zugspannung mit einem kurzen Lederriemen gehalten

Die „Imperial“-Sättel von Brooks haben solche Lochungen bereits. Man kann das Leder mithilfe dieser Lochungen zuschnüren.

Ein Brooks B17 Narrow Imperial-Sattel in schwarz, mit Lochungen an den Seiten und Längsschlitz in der Satteldecke. Außerdem haben die Touren-/Sportvarianten Ösen für eine Satteltaschenaufnahme am hinteren Ende.

Wenn diese Lochungen nicht vorhanden sind, empfiehlt Sheldon Brown, dass man die Löcher selber ins Leder sticht. Wir fanden außerdem Beiträge/Forendiskussionen dazu im Internet: Bike hack — making a Brooks saddle even more comfortablePunching holes to lace a Brooks or other leasther saddle.

Tatsächlich ist dies eine verlässlichere Methode, um einem abgesessenen Ledersattel wieder Spannung zu geben. Jedoch ist handwerkliches Geschick gefragt, denn das Leder soll nicht ausfransen und die Löcher müssen sauber gestochen/gestanzt werden. Wenn man dabei nicht zu grobschlächtig vorgeht, sollte es dem Verkaufswert des Sattels auch nicht all zu sehr schaden.

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