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Info: In diesem Beitrag wurden Produkte vom Hersteller bereitgestellt. Der Test erfolgt jedoch unabhängig und eine Bezahlung erfolgte nicht. Erfahrt mehr über Werbung auf FRnet.

Mikroplastik im Shampoo, Silikone in diversen Hautpflegeprodukten. Überall finden wir Kunststoff im Alltag, wo wir es eigentlich gar nicht erwarten oder überhaupt wissen möchten. Apps wie CodeCheck ermöglichen beim Einkauf direkt einen Bar-Code zu scannen und man kann sofort unnötiges Mikroplastik vermeiden. Doch gehts beim Radfahren nicht auch etwas umweltfreundlicher? Tubeless Dichtmilch mit Latex und sonstigen Chemikalien ist selten umweltverträglich. Schließlich sollen wir diese nicht im Wald auskippen, aber im Pannenfall wird eben immer etwas auf dem Trail landen. Ein kleines Unternehmen aus der Schweiz liefert nun ein biologisch abbaubares Dichtmittel. Eine kleine Sensation wie ich finde. Doch funktioniert diese Dichtmilch genauso gut wie etablierte Produkte?

Effeto Mariposa hat bereits diverse durchdachte Produkte für Mountainbikes entwickelt. Fokus liegt dabei auf Tubeless-Technologien und darunter findet sich auch das Végétalex. Die eben beworbene biologisch abbaubare Lösung für Tubeless-Pannen. Für unseren Test haben wir ein Sample direkt aus der Schweiz bekommen.

Biologisch abbaubar – doch woraus besteht es genau

Wenn man auf die Rückseite des Verpackung sieht, dann kann man etwas mehr über den Inhalt erfahren. Die genaue Rezeptur bleibt geheim, aber ein paar Punkte konnte ich doch im Netz dazu finden. Dazu gleich mehr.

Die Végétalex Dichtmilch ist laut Hersteller umweltverträglich und biologisch abbaubar. Zudem ist die Lösung leicht, lange haltbar, mit CO2-Kartuschen kompatibel als auch für E-Bikes geeignet.

Dreht man die Flasche weiter, dann entdeckt man noch ein paar Hinweise. Und eine hilfreiche Messlatte um genau die richtige Menge pro Reifen einzufüllen. Ein Adapter-Schlauch zum Einfüllen via Fahrradventil wird mitgeliefert.

Ein Rennradreifen kommt mit etwa 30-50ml aus. Bei MTB wird man zwischen 50-100ml je nach Reifengröße verwenden müssen.

Bei anderen Herstellern (aktuell hatte ich Finishline Kevlar, Stans NoTubes und Schwalbe DocBlue Tubeless-Milch vorrätig) findet man leider noch weniger Information über das Gemisch. Es gibt keine Zutaten-Liste auf der Rückseite, wie bei Lebensmitteln. Insofern bleibt unklar wie umweltverträglich der Inhalt ist. Die meisten Hersteller halten sich hier bedeckt, was kein gutes Zeichen ist.

Tubeless-Dichtmilch besteht immer auch zu einem Teil aus festen Latex-Stückchen. Diese verklumpen an der zu dichtenden Stelle, an der ein Schnitt im Reifen passiert ist. Beim Végétalex werden anstelle künstlicher Bestandteile auf eine kreativere Lösung gesetzt. Gemahlene Olivenkerne. Dieses Granulat soll die besagte Aufgabe erfüllen und die abzudichtende Stelle füllen. Doch können diese härteren Stücke die gleiche Funktion erfüllen wie weiche Latex-Klumpen? Zumindest in der Theorie müsste der Kunststoff den Vorteil haben, dass er flexibler ist und sich so der weichen Karkasse besser anpassen kann. Hier bleibt nur übrig den Feldversuch zu gehen. Außerdem werde ich diese Lösung eine Saison am MTB fahren und berichten. Danach gibt es in diesem Beitrag hier ein entsprechendes Langzeit-Fazit.

Neben der Frage zum Abdichten bleibt auch die Frage offen, wie lange das Végétalex frisch bleibt. In der Regel trocknen die meisten Dichtmilch-Produkte nach einer Zeit von mehreren Monaten (etwa 4-12 Monate) aus. Laut Effeto Mariposa soll die Dichtmilch eine lange Zeit flüssig bleiben. Doch was heißt das genau? Auch hier bietet sich der Langzeittest an. Das Ergebnis reiche ich entsprechend nach.

Bio.-Dichtmilch in der Praxis

Nichts geht über einen kleinen Praxistest. Deshalb werde ich die neue Dichtmilch in meinem MTB diese Wintersaison fahren. Bin gespannt wie sich dieses Mittel schlägt!

Labortest – Durchstich

Um die generelle Funktion der Dichtmilch zu testen habe ich einen Reissnagel genommen und damit in meinen Conti Raceking 2.2″ Crosscountry-Reifen gestochen. Die Luft kam schnell raus aber noch schneller war die Stelle auch wieder dicht. Mit diesem zu erwarteten Ergebnis bin ich vorerst zufrieden, da die Basisfunktion auf jeden Fall erfüllt ist.

Doch wie lange wird diese Lösung im Reifen flüssig bleiben? Und wie gut dichtet das Mittel tatsächlich im Pannenfall ab? Einen Ersatzschlauch werde ich trotzdem immer mitführen.

Einen Langzeitbericht gibt es dann sobald wie möglich!