In diesem Beitrag

Dank der Bahn kommt man mit dem Fahrrad in andere Länder. Oder aber man verkürzt die Radelzeit zur Arbeit oder zur Uni. Nur blöd, dass die verschiedenen Fernverkehr-Angebote und regionalen Nahverkehr-Systeme so unüberschaubar sind, was die Fahrradmitnahme angeht. Trotzdem vertraut täglich eine Unzahl an Fahrradfahrern in Deutschland auf die Mitnahme in Zug und Bahn, ob warm oder kalt. Egal ob es eine geplante Radreise ist oder ein Pannen-Notfall in der Pampa – mit den verschiedenen Bahnnetzwerken, die sich über Deutschland erstrecken, kommt man immer zum Ziel (oder nachhause). Dieser Ratgeber soll Dir einen schnellen Überblick dazu geben.

Fahrradmitnahme-Möglichkeiten im Überblick

An erster Stelle ein grober Überblick, was die Fahrradmitnahme in den verschiedenen Nah- und Fernverkehrsystemen angeht. Wir unterscheiden zwischen vier unterschiedlichen Bahn-Formen. Darüber hinaus findest Du hier auch die Sonderregelung, was Fahrradfahrergruppen im Nahverkehr angeht. Einheitliche Regelungen gibt es jedoch nur im IC und im ICE – bei städtischen und regionalen Bahnen muss man sich über die örtlichen Gegebenheiten informieren. Nähere Informationen erhält man bei der Deutschen Bahn: Fahrradmitnahme im Nahverkehr bei bahn.de (Einfach das jeweilige Bundesland anklicken!)

S-Bahn / U-BahnIn den S- und U-Bahn-Netzwerken der Städte gelten verschiedene Richtlinien. Doch allgemein gilt: Bereits für eine Fahrradmitnahme in der S- oder U-Bahn benötigt man eine spezielle Fahrradkarte, die je nach Verbund unterschiedlich viel kostet. Studenten- und Pendler-Tickets schließen evtl. die Fahrradmitnahme mit ein.
Von der üblichen Regel gibt es aber Ausnahmen: In Hamburg z.B. lässt sich das Fahrrad in der S- und U-Bahn kostenlos mitnehmen, außer zu den Stoßzeiten (Montag-Freitag von 06:00-09:00 und von 16:00-18:00).
Regionalbahn RB / Regionalexpress REIn den regionalen Nahverkehrsbünden gelten die verschiedensten Regeln. In manchen Verbünden ist die Mitnahme ganztägig kostenlos erlaubt, manchmal gilt aber auch ein Fahrradverbot zu den beruflichen Stoßzeiten. Es lässt sich auch nach Bundesland meistens nicht pauschal sagen, ob das Fahrrad kostenfrei mitgeht oder nicht - je nach Verbund kann es unterschiedliche Regelungen geben. Oft benötigt man auch hier ein spezielles Fahrradticket. Trotzdem ist die Fahrradmitnahme hier im Regelfall einfacher und günstiger als in einem Fernstreckenzug.
InterCity ICEine Fahrradmitnahme ist in der Regel möglich, doch muss man den Stellplatz dafür mindestens 24 Stunden vorher reservieren. Man zahlt für Stellplatz und Fahrradkarte 6€ (mit BahnCard) bzw. 9€ (ohne BahnCard).
InterCityExpress ICENur in den neueren ICEs (ICE 4, seit Dezember 2017 im Einsatz) sind Fahrradstellplätze vorhanden. Älteren ICEs fehlen diese Stellplätze und daher ist die Fahrradmitnahme auch nur in bestimmten ICEs möglich. Ansonsten gelten die gleichen Richtlinien wie bei ICs (reservieren und Fahrradkarte buchen).
Fahrradmitnahme in GruppenIm Nahverkehr (S-Bahn, Regionalbahn, etc) gelten für Fahrradgruppen mit bis zu 5 Personen die gleichen Regeln wie für gewöhnliche Fahrradfahrer. Ab einer Gruppengröße von 6 Personen muss man sich auch beim Nahverkehr im Vorlauf bei der Bahn anmelden (indem man z.B. bei der Servicenummer der Bahn anruft).

Was kostet die Fahrradmitnahme in der Bahn?

Oft geht es auch nur um den Preis, den man zahlen muss, um das Fahrrad in der Bahn mitnehmen zu dürfen. Was den Fernverkehr angeht, ist der Preis für die Fahrradkarte genau festgelegt. Doch in den Nahverkehrzügen und städtischen Bahnen lässt sich pauschal nur eine Einschätzung machen, was den Preis angeht.

S-Bahn / U-Bahn / Regionalbahn RB / Regionalexpress RETeilweise kostenlos, ansonsten liegt der Preis zwischen 3,50€ und 5,50€.
InterCity IC / InterCityExpress ICE6€ (mit BahnCard), bzw. 9€ (ohne BahnCard).
Fahrradversand27,90€ (inland), bzw. 29,90€ (von DE nach Österreich).

(Stand der Kosten vom 31.01.2019; Preise sind eventuell nicht mehr aktuell, bitte immer die Auskunft der Bahn nutzen)

Fahrrad versenden mit dem Bahn-Versandservice

Alternativ lässt sich das Fahrrad auch mit dem Gepäckservice der Deutschen Bahn befördern. So kann man das Fahrrad an eine beliebige Adresse innerhalb Deutschlands verschicken. Dadurch muss man sich nicht um den Transport des Fahrrads zum Bahnhof oder um einen Fahrrad-Stellplatz in der Bahn kümmern. Die Beförderung funktioniert im Prinzip so wie mit anderen Gepäckstücken, die man mit dem Gepäckservice der Deutschen Bahn verschicken kann – das Fahrrad wird jedoch als Sondergepäck bezeichnet und es gelten bestimmte Richtlinien:

  • Bei Sondergepäckstücken (wie es das Fahrrad ist) muss man den „Haus zu Haus“-Service nehmen, bei dem das Fahrrad an der Haustür abgeholt wird (es lässt sich natürlich auch vom Büro abholen).
  • Die Verpackung kann beim Service kostenfrei mitbestellt werden und wird dann vom Fahrer bei der Abholung bereitgestellt.
  • An dem Fahrrad darf kein Farradzubehör montiert sein, das sperrig sein könnte – also kein Fahrradkorb und keine Fahrradtaschen.
  • E-Bikes werden nur mit ausgebautem Akku transportiert.
  • Der Fahrradversand kostet pro Fahrrad 27,90€, wenn man es an eine Adresse innerhalb Deutschlands versendet. Wenn man es nach Österreich versendet, kostet es 29,90€.

Dieser Service ist also relativ teuer (für eine Inland-Fahrradkarte im Fernverkehr zahlt man maximal 9€) und es gelten einige strikte Einschränkungen. Der Service lohnt sich vor allem, wenn der Weg von der Haustür zum Bahnhof zu lange ist (bzw. vom Zielbahnhof zum Zielort) – oder wenn man noch viel zusätzliches Reisegepäck hat.